Hauptsache gesund
Gesunde Konflikte war das Thema des Salons am vergangenen Freitag. Und der hatte es in sich – auch wenn sich die konkreten Konflikte in Grenzen hielten.
Dagmar Terbeznik präsentierte interessante Einblicke in die Situation von Paaren, bei denen beide Partner beruflich ambitionierte Pläne haben und damit einen ständigen Konflikt um Ort, Zeit und Ressourcen managen müssen. Doppelkarrierepaaare oder Double-Carreer-Couples (DCC) werden diese in der wissenschaftlichen Forschung genannt, die sich diesem Thema erst seit kurzer zeit widmet. Wie werden in solchen Konstellationen Beruf, Familiengründung, Kindererziehung, Versetzung oder Einsätze an fremden Orten miteinander in Einklang gebracht? Ein Thema, das die Meeet-Salon Besucher zu einer intensiven Diskussion anstachelte und bei der die unterschiedlichen Erfahrungen mit Berufstätigkeit der Menschen mit Ost- und Westdeutscher Sozialisation ausgetauscht wurden.
Zwar gibt es keine Statistiken, ob und wie oft sich solche Paare trennen, aber wenn es Krisen nicht mehr lösbar scheinen, sollten sie es eher mit Mediation als mit gerichtlichem Streit probieren, meinte Vera Gramann, Mediatorin und Coach mit internationaler Erfahrung. In einem lebendigen Vortrag brachte sie den Anwesenden die Grundlagen dieses humanen Konfliktlösungsverfahrens und aktuelle Tendenzen der Mediation nahe.
Und trotz fortgeschrittener Stunde und anspruchsvoller Vorträge gelang es der Coach Sabine von Stackelberg, die Zuhörer mit ihren in bestem Sinne philosophischen Betrachtungen zum „Eigensinn“ in den Bann zu ziehen. „Sei doch nicht so eigensinnig“ hören Kinder und insbesondere die Mädchen immer wieder von den Erwachsenen. Doch ist Eigensinn und die Fähigkeit, zwischen eigenen Interessen und purem Egoismus zu unterscheiden die wichtigste Voraussetzung, dass Konflikte ohne eigene Verletzungen oder des Gegenübers geführt werden können.
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